Musikalisch, fröhlich und sehr emotional

Sommerkonzert der Albert-Schweitzer-Schule erfreute das Publikum mit großer Bandbreite

„Hey, hey, Wickie“ – mit der vermutlich allen Gästen in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule in der Krebsbach bekannten Kindheitshymne begann am vergangenen Dienstag das diesjährige Sommerkonzert des Gymnasiums. Zum Auftakt des Abends wurden die „Wickie-Suite“ und das Stück „My heart will go on“ dargeboten vom Schulorchester unter der Leitung von Arno Pausch. Wie immer hatte die Fachschaft Musik zu diesem Konzert eingeladen, an dem Schülerinnen und Schüler von der 5. Klasse bis zur Oberstufe teilnahmen. Sechs Formationen und eine Solo-Künstlerin sollten das Publikum zwei Stunden lang bestens unterhalten und die große Bandbreite der Schule zeigen, die seit kurzem als Schule mit Schwerpunkt Musik ausgezeichnet ist.

Nicht zu Unrecht, wie sich im Verlauf herausstellen würde und wie Schulleiter Christian Bolduan in seiner kurzen Begrüßung versprach: „Lassen Sie sich einen Abend entführen in die Welt der schönen Künste“, lud er die Gäste ein, Familien, Freunde, Schulgemeinde, Musikinteressierte.

Da Musik und Gesang schon früh von Bedeutung sind und eine große Auswirkung auf das Miteinander haben, haben Sandra Cimiotti, Antje Margolf und Arno Pausch mit allen Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen in diesem Jahr Chorgesang geübt – ein gutes Dutzend der Kinder zeigte sich mutig und sangesfreudig und bot unter der Leitung von Antje Margolf und von Arno Pausch am Klavier begleitet gutgelaunte Kinderlinder dar, die – wie das Stück „Keine Ahnung“ – Lehrkräfte wie Eltern schmunzeln ließen, oder – wie der Shanty „Wellerman“ zum Mitwippen anregten. Begleitet wurden die jungen Sängerinnen und Sänger vom Querflötenensemble unter der Leitung von Sandra Cimiotti.

Diese Formation bestritt auch gleich den nächsten Programmpunkt. Begleitet von Arno Pausch am Klavier ließen sie mit „He’s a Pirate“ zunächst Captain Jack Sparrow auf die Bühne, bevor es mit „Londonderry Air“ (auch bekannt als „Oh Dannyboy“) ein wenig ruhiger wurde. Bei diesen beiden wie auch bei dem letzten Stück „Rondo“ (auch bekannt als „A groovy kind of love“) bestachen die jungen Flötistinnen und Flötisten mit ihrem präzisen und beherzten Spiel.

Als nächste Formation betrat der Chor unter der Leitung von Antje Margolf die Bühne. Wie alle Formate hatte auch der Chorgesang unter der Pandemie sehr gelitten, doch jetzt hat das musikalische Treiben an der Albert-Schweitzer-Schule wieder deutlich Aufwind bekommen, was sowohl die Schulgemeinde als auch die Gäste sehr freut. Die Chorleiterin erläuterte, dass die Mitwirkenden im Chor ihre Stück selbst aussuchen dürften – auf diese Weise zeige die Auswahl nicht nur eine gesellschaftliche Relevanz, sondern es komme auch eine bunte Mischung zustande: An diesem Abend traf Hollywood auf Deutschpunk der Achziger. Mit einem Gänsehautmoment startete der Chor sein erstes Stück: „Never enough“ aus dem Film „The greatest showman“, das mit einem Solo begann, in das der Chor gefühlvoll einstimmte. Die Sängerinnen und Sänger erhielten für ihre Performance viel Applaus genauso wie für das rotzige Stück „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten. Das Stück sprach den Jugendlichen aus dem Herzen, wie Margolf gesagt hatte, und genau das war durch ihre Darbietung auch spürbar.

Danach beeindruckte die Streicher-AG unter der Leitung von Arno Pausch die Gäste: Seit noch nicht einmal vier Monaten spielen die noch jungen Schülerinnen und Schüler auf ihren Instrumenten, denen sie aber hochkonzentriert und mit Freude am Spiel vier schöne Lieder entlockten, darunter die Klassiker „Hänschen klein“ und „Old Mac Donald“. Diese schöne Darbietung erfreute die Gäste sehr, die im Anschluss daran noch einmal dem Orchester lauschen durften. Hier bestachen die Musikerinnen und Musiker durch ihr feines Zusammenspiel, insbesondere auch bei dem einzigen klassischen Stück des Abends, dem „Menuett (D600) und Trio (D601) von Franz Schubert, das Orchesterleiter Arno Pausch wie fast alle Stücke der Formation für diese arrangiert hatte.

Zum Abschluss des ersten Konzertteils brillierte die Sängerin Maria Lang, die nicht nur an der Schule, sondern längst auch bei Veranstaltungen in der Region ein musikalischer Geheimtipp ist. Mit ihrer Gitarre, ihrer Loop Station und ihrer ganz besonderen Stimme covert sie gerne Pop-, Country- und Folksongs, schreibt aber auch viele Stücke selbst, so wie die „Sternenstunden“; die sie in bester Singer-Song-Writer-Manier auf der Schulbühne vortrug.

Bevor nach der Pause die Bigband der Schule in gewohnt mitreißender Art und mit einer sehr beeindruckenden Sängergruppe für viel Begeisterung sorgte, zeichnete die Fachbereichsleiterin Antje Margolf die Schülerinnern Maria Lang, Emila Bauer und Miray Schötterl für ihre Verdienste im musikalischen Bereich der Schule mit dem Musikpreis der Albert-Schweitzer-Schule aus.

Die Bigband nahm das Publikum mit in eine Zeitreise des Pop, Rock und Swings und bot Stücke wie „Any Way You Want It“, „Watermelon Man“ oder „Twist and Shout“ dar. Seinen zweiten Auftritt bestritt der Chor mit „I’m still standing“ und einem großartigen Queen-Medley. Beide Stücke begleitete die Bigband der Schule – ein weiteres Beispiel für die gute Teamarbeit in der Fachschaft. Danach nahm noch einmal das Orchester Platz. Die Musikerinnen und Musiker brachten mit „Somewhere“ aus der West Side Story und der „Pirates of the Carribean Suite“ zwei Publikumsmagnete auf die Bühne und ernteten für ihre Darbietung noch einem viel Applaus. Schon traditionell beendete die Bigband mit ihrem unverwechselbaren Sound den musikalischen Abend an der Schule – nicht ohne Grund mit dem Lied „Dont’t stop believin‘“. Für das emotionale Finale sorgte ein gemeinsamer Auftritt von Band und Chor: Sie entließen das Publikum mit dem Stück „Wozu sind Kriege da“.

Text und Bilder: Traudi Schlitt