GEWALTiges Durcheinander

Theaterstück der Q2 der Albert-Schweitzer-Schule überzeugte mit ernstem Hintergrund

Von Elisabeth Kurz

ALSFELD (pm). Dass Schauspielern vielseitig, unterhaltsam, aber nicht zu unterschätzen ist, das lernten die 38 Schülerinnen und Schüler der Q2 lange bevor sie die Bühne für ihr Stück „GEWALTiges Durcheinander“ betraten. Unter der Leitung von Antje Stein und Veronika Saez führten die beiden Darstellendes-Spiel-Kurse ein sehr gelungenes Theaterstück auf. Anfang Juni stellten die Darstellerinnen und Darsteller ihre Inszenierung in drei fast ausverkauften Aufführungen vor.

Das Stück – eine vollständig selbst entwickelte Szenencollage – behandelte das ernste Thema „Gewalt“. In neun Szenen wurden unterschiedliche Facetten von Gewalt beleuchtet, von struktureller Gewalt, über digitale Gewalt bis hin zu Bandenkriminalität. Die Gedanken der Hauptfiguren, die oft in brenzlige Situationen gerieten, wurden in inneren Monologen dargestellt, alle anderen Figuren froren während dieser kurzen Momente ein. Zudem gab es auch einen längeren Monolog in Reimform, der die Gedanken einer jungen syrischen Soldatin an der Front zeigte. Am Ende des Monologs starb sie jedoch. Neben reinen schauspielerischen Szenen wurden auch ein Sprechchor und eine Tanzchoreografie gezeigt.

Die Zuschauer wurden von den personifizierten/ von vier Schülerinnen gespielten Gefühlen Freude, Wut, Angst und Schuld durch das sonst sehr ernste Stück geführt. Schon zu Anfang hatten die Emotionen mit einer kurzen Einleitung das Wort. Zwischen den einzelnen Szenen sorgte die Darstellung der Gefühle für Unterhaltung während der kurzen Umbauzeit, die die Kurse für die Umgestaltung des Bühnenbildes benötigten. Während die Freude stets versuchte, das Positive an den Ereignissen der letzten Szene zu sehen, gab die Schuld sich selbst die Schuld an den schlimmen Dingen, die passiert waren. Die Angst hatte Angst vor den Geschehnissen der nächsten Szene, wollte nicht, dass alles noch schlimmer wird. Die Wut hatte immer eine passiv-aggressive Einstellung gegenüber den anderen Gefühlen. Die chaotische Unterhaltung der Emotionen brachte Abwechslung in das sonst so ernste Thema.

Für Veronika Saez war die Aufführung jedoch noch aus einem anderen Grund besonders. Da sie zum nächsten Halbjahr in den Ruhestand geht, war dies ihre letzte Produktion mit einer Schülergruppe. Die 38 Schülerinnen und Schüler verabschiedeten die Lehrerin für Kunst, Spanisch und Darstellendes Spiel sehr herzlich. Und so ging das Stück „GEWALTiges Durcheinander“ mit viel Applaus und Blumen zu Ende.

Foto: T. Schlitt